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Falsche Corona-Zahlen in Hamburg: Tschentscher will „auf keinen Fall“ bewußt gelogen haben

Falsche Corona-Zahlen in Hamburg: Tschentscher will „auf keinen Fall“ bewußt gelogen haben

Falsche Corona-Zahlen in Hamburg: Tschentscher will „auf keinen Fall“ bewußt gelogen haben

Peter Tschentscher
Peter Tschentscher
Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD): Wurde bewußt gelogen? Foto: picture alliance/dpa | Daniel Bockwoldt
Falsche Corona-Zahlen in Hamburg
 

Tschentscher will „auf keinen Fall“ bewußt gelogen haben

Angesichts der Berichterstattung über falsche Corona-Zahlen in Hamburg hat Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) bestritten, vorsätzlich gelogen zu haben. Die falschen Zahlen hätten nicht als Bedründung der getroffenen 2G-Maßnahmen in Hamburg gedient.
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Cato, Palmer, Exklusiv

HAMBURG. Angesichts der Berichterstattung über falsche Corona-Zahlen in Hamburg hat Bürgermeister Peter Tschentscher bestritten, vorsätzlich gelogen zu haben. Er habe die Öffentlichkeit „auf keinen Fall“ bewußt getäuscht, um Impfdruck aufzubauen, sagte der SPD-Politiker am Montag der Bild-Zeitung.

Zudem bedauere er die Verunsicherung, die nun entstanden sei. Wie die falschen Zahlen zustande gekommen seien, werde derzeit aufgeklärt. „Eine Ursache scheint der Einsatz von verschiedenen IT-Systemen zu sein, die unterschiedliche Kategorien zum Impfstatus vorsehen“, meinte der 55jährige.

Über Wochen wurden in Hamburg die Zahlen der Corona-Infektionen von Personen mit unklarem Impfstatus den Ungeimpften zugerechnet. Im Laufe der Zeit wuchs diese Zahl der ungeklärten Fälle immer weiter an, ohne daß der Senat in der Hansestadt dies kenntlich machte. Tschentscher behauptet, daß die falschen Zahlen nicht als Bedründung der getroffenen Maßnahmen in Hamburg dienten.

„Wir beurteilen die Lage nicht anhand einzelner Zahlenwerte. Das Gesamtbild ist eindeutig: Ungeimpfte sind extrem häufiger von schweren Erkrankungen betroffen als Geimpfte. Das führt zur Überlastung des Gesundheitswesens, wenn wir es laufen lassen.“

Einführung der 2G-Regel in Hamburg

Am 16. November hatte Tschentscher jedoch die Corona-Maßnahmen tatsächlich mit dem hohen Inzidenzwert der Ungeimpften begründet. „Von unsern 3.452 Neuinfektionen in dieser Kalenderwoche sind über 90 Prozent bei Personen ohne vollen Impfschutz“, erklärte der Bürgermeister in einer Pressekonferenz und verteidigte so die Einführung der 2G-Regel in der Hansestadt.

„Wegen der Noch-Ungeimpften hat die Inzidenz Auswirkungen. Vor diesem Hintergrund haben wir in Hamburg im August gesagt: Wir brauchen mehr Sicherheit in so einer Lage, die darin besteht, daß es einfach noch zu viele Ungeimpfte gibt. Und wir haben deshalb eine 2G-Regel eingeführt als erstes Bundesland in Deutschland, für Bereiche, in denen mit einem höheren Infektionsrisiko auszugehen ist.“ Die JF hatte schon damals über die Unstimmigkeiten bei den Corona-Zahlen berichtet.

Durch eine Recherche der Welt und eine Antwort des Senats auf eine parlamentarische Anfrage der FDP-Abgeordneten Anna von Treuenfels-Frowein wurden die falschen Zahlen schließlich öffentlich. Treuenfels-Frowein fordert nun, daß „Herr Tschentscher die Verantwortung für diesen schweren Fehler übernimmt und der Bürgerschaft darüber umgehend Rechenschaft ablegt. Am besten in einer Sondersitzung, spätestens aber in der nächsten regulären Sitzung Mitte Januar in einer Regierungserklärung.“

Auch der Hamburger Fraktionschef der AfD, Dirk Nockemann, hatte vor wenigen Tagen die Vorkommnisse scharf kritisiert: „Die Vorgänge sind ein handfester Skandal, denn Bürgermeister Tschentscher steht im Verdacht, die eigenen Bürger getäuscht und die Gesellschaft gespalten zu haben. Auf der Grundlage falscher Zahlen wurden schwerwiegende Grundrechtseingriffe vorgenommen. Wir fordern eine Sondersitzung und sofortige Aufklärung!“ (ha)

Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD): Wurde bewußt gelogen? Foto: picture alliance/dpa | Daniel Bockwoldt
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